Information aus der Mitgliederversammlung des Krankenpflegevereins St. Martinus Starzach am 24.11.2022 – Auflösung der Vereinsstruktur
Am 24. 11. 2022 fand seit längerer Zeit wieder eine Mitgliederversammlung des Krankenpflegevereines statt. Hauptgrund der Einladung war die notwendig gewordene Neufassung des Anliegens des Krankenpflegevereins.
Die bisherige Satzung aus dem Jahre 1978 ist in ihrem Kern überholt. Seit der Einführung der Pflegeversicherung ist die Finanzierung der Pflege deutschlandweit neu geordnet worden. Einig war sich die Versammlung darüber, dass auch nach einer Strukturveränderung allen bisherigen Mitgliedern des Krankenpflegevereins Ersatzleistungen gewährt werden. Dies sind Zuschüsse für Leistungen der Sozialstation Rottenburg, soweit diese nicht schon von der Pflegeversicherung abgedeckt sind. Auch Krankenbetten, Rollstühle oder andere Pflegehilfsmittel sollen wie in der Vergangenheit unkompliziert ausgeliehen werden.
Die bisherige Vereinsstruktur konnte in den letzten Jahren nicht mehr erfüllt werden. Der Vereinszweck, nämlich die Unterhaltung einer ambulanten Krankenpflege, wird längst nicht mehr erfüllt. Dies legt es nahe, den Verein als solchen aufzuheben. Die nach wir vor aktuellen Anliegen sollen dabei jedoch nicht vernachlässigt werden. Um dies sicherzustellen, bat die Mitgliederversammlung die Kirchengemeinderäte, einen Ausschuss auf der Ebene der Seelsorgeeinheit einzurichten und die aktuellen Anliegen neu und zeitgemäß zu fassen.
Auf dieser Grundlage stimmte die Mitgliederversammlung der Auflösung des Krankenpflegevereins zum Jahresende mit klarer Mehrheit (42 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen, eine Enthaltung) zu. Damit entfallen künftig auch die bisherigen Mitgliedsbeiträge. Die Versammlung sprach sich dafür aus, das Anliegen in der Öffentlichkeit wach zu halten und auch weiterhin um Spenden hierfür zu bitten, eventuell in der Höhe des bisherigen Mitgliedsbeitrags. Mit dem Beschluss der Aufhebung des Krankenpflegevereins folgt die Mitgliederversammlung der Empfehlung der Kirchengemeinderäte und des Gemeinsamen Ausschusses der Seelsorgeeinheit sowie des Katholischen Verwaltungszentrums Tübingen.
Am Ende der Versammlung wurden verdienstvolle Personen geehrt, die das Anliegen des Krankenpflegevereins wesentlich getragen hatten und sich um die Ermöglichung der häuslichen Pflege und die Begleitung von Kranken und Sterbenden verdient gemacht hatten.
Diese sind:
Frau Monika von Ow, Gut Neuhaus, die sich mehr als 30 Jahre als Vorsitzende des Geschäftsführenden Ausschusses des Krankenpflegevereins verdient gemacht hatte. Frau von Ow ist Gründungsmitglied und war Beiratsvorsitzende der Hospizgemeinschaft. Sie hat insbesondere die Kooperation mit der Sozialstation Rottenburg belebt und die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden innerhalb der Seelsorgeeinheit für die Anliegen des Krankenpflegevereins gefördert.
Frau Jutta Keller, die sich jahrelang um die Anliegen des Krankenpflegevereins und der Hospizgemeinschaft gekümmert hatte. Der „Gesellige Mittagstisch“, viele Seniorennachmittage und auch die Vertretung der Kirchengemeinde Wachendorf im Verwaltungsrat der Sozialstation Rottenburg sind ihrem Engagement zu verdanken.
Frau Eva Zweig, bei den Menschen bekannt als „Schwester Eva“, war über 40 Jahre in den Gemeinden tätig, zunächst als Krankenschwester der Sozialstation Rottenburg für die Kranken in Starzach, dann in der Nachbarschaftshilfe und der Hospizgemeinschaft. Mit großem, persönlichem Einsatz und mit vielen persönlichen Kontakten war sie segensreich tätig. Die Bereitstellung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen oder Pflegebetten ist wesentlich ihr zu verdanken.
Frau Andrea Deutschle, die sich besonders um die praktische Verwirklichung des Hospizgedankens verdient gemacht hat und seit Beginn der Hospizgemeinschaft in diesem Feld aktiv ist. Nach dem Ausscheiden von Frau von Ow hat sie auch organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben übernommen. Frau Deutschle hält nach wie vor die Kontakte zur überregionalen Hospizarbeit.
Frau Elfriede Sacha, die für die Seelsorgeeinheit das Anliegen des Krankenpflegevereins wach gehalten hat. Viele Fäden liefen bei ihr zusammen und mit vielen guten Ideen hat sie den Krankenpflegeverein inspiriert und viele Initiativen auf den Weg gebracht. Die Sorge für Menschen im Alter, in Krankheit und Sterben ist auch durch sie im Bewusstsein der Kirchengemeinden wach geblieben.
Mit Dankesworten und einem Blumenstrauß ehrte Pfarrer Weber die verdienten Frauen.